In meinem Umfeld gibt es Personen, bei denen sich Burnout durch mangelnde Wertschätzung entwickelt hat. Dazu kamen ständig steigende Anforderungen sowie massiver Druck durch die Vorgesetzten. Dabei ging es den Menschen in erster Linie gar nicht um die ausbleibende finanzielle Anerkennung, sondern um die Wertschätzung für die eigenen Leistungen und die persönliche übermäßige Einsatzbereitschaft, die letzten Endes zum Ausbrennen führte. Ein schlechtes Arbeitsklima war dann noch das Tüpfelchen auf dem „i“.
Was verstehen wir unter Wertschätzung? Wikipedia schreibt dazu: „Wertschätzung bezeichnet die positive Bewertung eines anderen Menschen. Sie gründet auf einer inneren allgemeinen Haltung anderen gegenüber. Wertschätzung betrifft einen Menschen als Ganzes, sein Wesen. Sie ist eher unabhängig von Taten oder Leistung, auch wenn solche die subjektive Einschätzung über eine Person und damit die Wertschätzung beeinflussen.“
Wertschätzung ist also verbunden mit Interesse an der anderen Person, mit Achtung, Wohlwollen und Respekt. Menschen, die im geschäftlichen oder auch im privaten Kreis große Wertschätzung erfahren, sind meistens erfolgreicher, zufriedener und glücklicher. Sie haben einen gesunden Selbstwert und sie sind in der Lage, Wertschätzung an andere Menschen weiterzugeben. Wir können hier von einer Wertschätzung sprechen, die aus ehrlicher Überzeugung und aus dem Herzen kommt.
Da mein Herz dafür schlägt, möglichst viele Menschen vor einem Burnout zu bewahren, arbeite ich als Stress Coach präventiv, denn das beste Mittel dazu ist nun mal die Prävention. Wenn Ihnen das Leben also immer wieder Situationen präsentiert, in denen Sie sich verausgaben, aber keine Wertschätzung erfahren, dann können Sie Ihren Gegenüber nicht ändern. Aber es besteht die Möglichkeit, dass Sie an Ihrem eigenen Mindset arbeiten, um sich selbst die Wertschätzung zukommen zu lassen, die Sie brauchen.
Wenn Sie der Meinung sind „ja, das könnte gehen“, dann sollten Sie weiterlesen.
Mein Ziel ist, Ihnen Impulse an die Hand zu geben, Ihren Selbstwert zu steigern und sich so unabhängiger von der Meinung anderer zu machen. Das erfordert Übung, denn schließlich lernen wir bereits in Kindheitstagen, dass Liebe und Anerkennung an Bedingungen geknüpft sind. Deshalb möchte ich an der Stelle etwas weiter ausholen.
Verhält sich ein Kind gut, wird es belohnt. Verhält sich ein Kind schlecht in den Augen der Eltern, dann wird ihm die Anerkennung und dadurch auch Liebe entzogen. Kinder lernen also früh in ihrem Leben zu funktionieren, um geliebt zu werden. Als soziale Wesen brauchen Kinder dringend diese Liebe, Zuwendung oder auch Anerkennung. Um dieses Lebenselixier zu bekommen, lassen sich Kinder eine Menge einfallen, damit sie Aufmerksamkeit erregen. Wenn wir kein Bewusstsein dafür entwickeln, dann zieht sich diese Suche nach Anerkennung bis ins Erwachsenenalter durch. Allerdings entwickelt sich aus diesem Verhalten kein gesundes Selbstwertgefühl, sondern unser Leben ist von Fremdwertgefühlen
bestimmt. Das raubt uns auf die Dauer wichtige Lebensenergie!
Wie können wir das ändern?
Zum besseren Verständnis lassen Sie uns einen Blick auf unseren Mindset (Selbstbild) richten. Er gibt Aufschluss über unsere persönliche Grundhaltung:
1. Ich bin o.k. – du bist o.k.
2. Ich bin o.k. – du bist nicht o.k.
3. Ich bin nicht o.k. – du bist o.k.
4. Ich bin nicht o.k. – du bist nicht o.k.
In welcher Grundhaltung sehen Sie sich?
Diese Haltungen sind fast selbsterklärend und es ist klar ersichtlich, dass bei Haltung zwei
eine deutliche Überordnung der eigenen Person stattfindet. Lösungen werden eher im Außen gesucht als bei sich selbst. Die Person verfügt zwar über ein positives Selbstbild, das aber dennoch eine negative Einstellung in sich birgt, da keine Begegnung auf Augenhöhe stattfindet.
Die dritte Grundhaltung
beinhaltet eine deutliche Unterordnung gegenüber anderen. Hier liegt ein geringes Selbstvertrauen zugrunde. Die Ursachen, wenn etwas nicht funktioniert, werden häufig bei sich selbst gesucht und die Person fühlt sich unfähig und minderwertig.
Bei der vierten Grundhaltung
sind alle auf Augenhöhe, allerdings mit einer negativen Grundeinstellung, die sich auf Dauer auch negativ auf das eigene Wohlbefinden auswirkt.
Ganz klar - die erste Grundhaltung
ist eine gesunde Haltung. Selbst ist man in Ordnung und auch der Gegenüber ist grundsätzlich ok, was eine Begegnung auf Augenhöhe möglich macht und auf gegenseitigem Vertrauen basiert. Uns selbst wertzuschätzen und uns aus einer energieraubenden Abhängigkeit zu lösen ist oberste Priorität. Einem anderen Menschen das Gleiche zuzugestehen und ihn wertzuschätzen ist eine positive Eigenschaft. Unsere Welt wäre ein anderer Ort, könnten sich alle Menschen gegenseitig wertschätzen.
Um die erste Grundhaltung zu verankern ist die Steigerung des Selbstwertgefühls enorm wichtig. Das Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten und Werte minimiert vorhandene Abhängigkeitsbeziehungen. Dazu gehört ab sofort ein „Nein“ und kein „Ja“, wenn Sie eigentlich NEIN
meinen. Das erfordert Mut, ist aber der erste Schritt, um aus einer seit Kindheitstagen bestehenden Abhängigkeit herauszukommen.
Da nur vom Lesen keine Änderung eintritt, empfehle ich Ihnen folgende Übungen: Fertigen Sie jeweils eine Liste an und tragen Sie darin ein, „was Sie selbst an sich schätzen“
und „was andere an Ihnen schätzen“. Lesen Sie sich diese Listen anfänglich täglich durch und später bei Bedarf. Dadurch werden Ihnen Ihre wunderbaren Fähigkeiten und Eigenschaften als Mensch und Individuum bewusst. Rufen Sie sich Ihre Individualität und Ihre wunderbaren Eigenschaften durch diese Übung immer wieder ins Gedächtnis, bis Sie sie verinnerlicht haben. Es ist erlaubt, dass Sie sich selbst Wert schätzen für Ihr SEIN. Dann haben Sie auch die Stärke anderen Menschen die notwendige Anerkennung zu geben. Ein wunderbarer Schritt zu mehr Lebensfreude und Zufriedenheit!
Viel Erfolg beim Umsetzen und Üben!
ÜBRIGENS:
Ein Coaching kann bei der Bearbeitung alter Verhaltensmuster oder beim Herausfinden des eigenen Mindsets sehr hilfreich sein.